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Fußballsportliches – in und um Schwerin...


Schwerin ist natürlich eine Sportstadt. Weltmeisterliche, europameisterliche und olympische Top-Leistungen gab und gibt es in Vergangenheit und Gegenwart viele, ob in der Leichtathletik, im Schwimmen, im Boxsport, im Frauen-Volleyball natürlich, im Radsport, im Para-Sport, im Rudern, im Kanu-Rennsport, im Segeln und vielen anderen Sportarten.

 

Nicht unbedingt „die Schweriner Sportart“

 

Aber Fußball?! Nein, Fußball ist nicht unbedingt das, was Schweriner besonders gut konnten. Sie mühten sich in den letzten fast 120 Jahren - seit 1903 mit der Herausbildung des organisierten Fußballsportes in der heutigen Landeshauptstadt M-V – redlich, aber irgendwie gelang den Schwerinern in puncto „König Fußball“ fast nie, was Leichtathleten, Boxsportler, Volleyballerinnen oder Radfahrern an Herausragendem gelang…

 

Blickpunkt Katar

 

Nun gibt es auch noch die „Wüsten-WM“ in Katar – natürlich kein Schweriner in der DFB-Auswahl – und das allgemeine Interesse an dieser WM mit der „richtigen“ Sportart am „falschen“ Ort zu noch „falscherer“ Zeit ist in Schwerin ebenfalls nicht sonderlich ausgeprägt. Die WM 2022 beginnt ausgerechnet am Totensonntag und endet, wenn am Adventskranz vier Kerzen leuchten. Die Fußballsport-Welt steht Kopf – und einige Entscheider haben wohl auch ein Brett vor selbigem!

 

Die Deutschen haben es in der Vorrunde mit Spanien, Costa Rica und Japan zu tun und wollen mindestens ins Halbfinale. Dazu haben sie bereits die Heim-EM 2024 „vor Augen“, ähnlich wie die deutschen Kickerinnen ihre Welttitelkämpfe 2023 in Australien bzw. Neuseeland – es warten also drei Länder, in denen echte Stimmung und Atmosphäre für den Fußballsport zelebriert werden. Katar ist da nur eine Durchgangsstation.

 

Woher kommt jedoch „der Ball am Fuße“, der so im Mittelpunkt steht, eigentlich?

 

Eigentlich wird Fußball schon seit „Adam und Eva“ gespielt. Zwar beharren die Mayas, die Azteken, die Chinesen, die Engländer und Sepp Blatter darauf, das Spiel mit dem „runden Leder“ erfunden zu haben. Aber seien wir mal ehrlich. Die Mayas irrten sich bereits mit dem Weltuntergang 2012, China nahm erst einmal an einer WM-Endrunde teil (Vorrunden-Aus nach drei Niederlagen 2002), die Engländer verlieren eh immer in wichtigen Spielen (Mal abgesehen von der Frauen-EM 2022!), sofern es keine „Wembley-Tore“ gibt, und Sepp Blatter ist ohnehin schon im (Un-)Ruhestand.

 

Die Deutschen als „Fußball-Erfinder“?!

 

Nein, die wirklichen Erfinder des modernen (Männer-)Fußballspiels sind die „Germanen“, die als „Drittes Reich“, „Westdeutschland“, „DDR“ oder einfach „Deutschland“ bislang 29 x mindestens das Halbfinale bei Weltmeisterschaften, Europameisterschaften oder Olympia-Turnieren erreichten. So gab es aus deutscher Sicht bei WM 4 x Gold, 4 x Silber, 4 x Bronze bzw. 1 x Platz vier, bei EM 3 x Gold, 3 x Silber bzw.  3 x Halbfinal-Platz (Seit 1984 wird bei EM das Spiel um Rang drei nicht mehr ausgespielt!) und bei Olympia 1 x Gold, 2 x Silber, 3 x Bronze bzw. 1 x Platz vier.

 

Die Titel wurden bei den Weltmeisterschaften 1954, 1974, 1990 und zuletzt 2014 errungen, bei den Europameisterschaften 1972, 1980 und 1996 und bei Olympia 1976 (dank der DDR).

 

Die deutschen Fußball-Frauen stehen dem nicht nach: 8 x EM-Gold, 2 x WM-Gold und zuletzt Olympia-Gold 2016 in Rio.

 

Fußball-Europameisterschaften… Woher kommt das eigentlich? Seit wann gibt es das?!

 

Fußballspiele – auf Vereinsebene – gibt es ja schon sehr, sehr lange. Mit den Länder-Turnieren dauerte es international hingegen noch einige Zeit. Erst 1888, vor fast 130 Jahren, gab es das erste internationale Turnier für Nationalmannschaften. So trafen die Teams von Schottland, England, Wales und Irland aufeinander.

 

In Europa, dem kontinentalen, wiederum hatte man für derartige Turniere nicht viel übrig, man begnügte sich mit den seit 1900 (1900-1904, Demonstrationswettbewerb) bzw. offiziell seit 1908 ausgetragenen Olympia-Turnieren, die eher ein Schatten-Dasein genossen, und wartete auf die WM ab 1930.

 

Mehr als ein Geschäft – der Fußballsport

 

Vier europäische Länder, Italien, Österreich, die Tschechoslowakei und Ungarn, “rafften” sich jedoch “auf” und beschlossen Ende der 1920er, im Jahr 1927, in Venedig dann Konstruktives.

 

Auf Vorschlag eines Österreichers, des integren Sportfunktionärs und leidenschaftlichen Fußball-Enthusiasten Hugo Meisl, der als Teamchef mit dem österreichischen „Wunder-Team“ 1934 WM-Platz vier schaffte, als Olympia-Schiedsrichter 1912 fungierte und Vertreter Österreichs bei der FIFA war, wurde vereinbart, einen „Mitropa-Cup“ für Klubs und einen Europapokal für National-Teams auszutragen.

 

Hugo Meisl ging es jedoch nicht darum, einen gigantischen Hype um „das runde Leder“ zu entfachen, um Vermarktung, Profit und Schlagzeilen, nein, ihm ging es darum, mit den neuen Fußballwettbewerben einen Völker verbindenden, friedvollen und fairen Wettstreit zu begründen – ähnlich wie es Baron Pierre de Coubertin mit den Olympischen Spielen der Neuzeit ab 1896 vorgemacht hatte. Talentierten Selbstdarstellern zu einem immensen Einkommen zu verhelfen, das alle Grenzen des Vorstellbaren sprengte, lag ihm fern.

 

Die Finanz- und Wirtschaftslage in der überwiegenden Mehrheit der europäische Länder war damals katastrophal, Armut, Hunger, Bildungsmisere, Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit breiteten sich aus, glitzernde Fassaden in verschiedenen Großstädten sorgten für Potjomkinsche Dörfer, extremistische sowie Protest-Parteien erhielten Zulauf und Resonanz, Finanz- und Wirtschaftsmagnaten machten skrupellos Profit, es gab eine globale Flüchtlingswelle, Kriegsgeschehen, die Politik zeigte sich ohnmächtig und die Agonie des real existierendes Demokratismus begann – zwar wiederholt sich Geschichte nie, aber Parallelen zur heutigen Zeit werden deutlich.

 

Um Titel und Ehre

 

Der Ball rollte unbeeindruckt davon weiter: Der “Europapokal” der nationalen Auswahl-Mannschaften, der “Coupe Internationale europeenne”, welcher letztendlich zwischen 1927 und noch bis 1960 (Als es den Europacup für Nationalmannschaften schon gab …) ausgespielt wurde, setzte sich durch und war “de facto” der Vorläufer des Europacups für Nationalmannschaften bzw. der späteren EM.

 

Die Sieger dieses Wettbewerbes für europäische Nationalmannschaften lauteten in der Folgezeit: 1927-30: Italien, 1931-32: Österreich, 1933-35: Italien, 1948-53: Ungarn und 1955-60: die Tschechoslowakei.

 

Eine europäische Troika – hier ging es, wie bei der „heutigen europäischen (Finanz-)Troika“, einmal nicht vordergründig ums Geld – mit dem Italiener Barassi, dem Belgier Crahay und vor allem dem Franzose Delauny (der bereits lange vorher in dieser Beziehung sehr engagiert war) knüpfte an die Erfahrungen dieses Wettbewerbes an und machte 1952 zahlreiche Vorschläge zur Bildung eines europäischen Fußball-Verbandes.

 

Die erste offizielle Sitzung der „Fußball-Vertreter“ einiger Länder Europas konnte dann in Zürich initiiert werden, aber erst am 2.März 1955 gab es die erste offizielle Generalversammlung der UEFA, die sich 1954 gründete.

 

Ganz praktisch ging es im gleichen Jahr los: 1955-56 spielte man den ersten Wettbewerb um den Europacup der Landesmeister für die Klubs aus. Die europäischen Länder mussten noch etwas warten. Im Frühjahr 1958 wurde – nach einigem Hin und Her – letztendlich der Wettbewerb der europäischen Nationalmannschaften der UEFA „ausgeschrieben“.

 

1958 ging es los

 

Die ersten Spiele für den neuen europäischen Wettbewerb für Länder-Auswahlmannschaften fanden übrigens zwischen der Tschechoslowakei und Irland statt: Die Tschechoslowaken verloren zwar in Dublin am 5.April 1958 0:2, revanchierten sich in Bratislava aber mit 4:0.

 

Die Sowjetunion und Ungarn bestritten dann am 28.September 1958 im Moskauer Lenin-Stadion das erste „EM“-Achtelfinalspiel, wobei die „Sbornaja“ mit 3:1 gegen den Vize-Weltmeister von 1954 siegte. Deutschland-West verzichtete auf den neuen Wettbewerb, Deutschland-Ost spielte aber mit. Allerdings nicht lange: 0:2 und 2:3 verlor die DDR ihre Achtelfinalspiele gegen Portugal.

 

Die Vierer-Endrunde des „Europapokals der Nationalmannschaften“ fand dann zwischen dem 6. und 10.Juli 1960 in Marseille und in Paris statt. Gastgeber Frankreich, die „Grande Nation“, hatte es dort gleich mit drei „realsozialistischen Ländern“ zu tun. Und für die „gallischen Hähne“ ging dieses Kräftemessen nicht gut aus. Das „irre spannende“ Halbfinale verlor Frankreich gegen Jugoslawien mit 4:5 und dann noch das Spiel um Bronze gegen die CSSR mit 0:2.

 

Im Finale standen sich letztendlich die klasse Teams aus der Sowjetunion und aus Jugoslawien gegenüber und lieferten sich ein packendes Duell. Die Jugoslawen mit Jerkovic, Galic oder Kostic waren zunächst das überragende Team, doch Goalie Lew Jaschin, wohl der beste Fußball-Torhüter aller Zeiten, war fast unüberwindbar. Zwar gingen die Jugoslawen mit 1:0 in Führung, doch die sowjetischen Spieler glichen in Halbzeit zwei aus und entschieden die notwendige Verlängerung für sich. Der erste Sieger des „Europapokals für Nationalmannschaften“ und „de facto“ erster „europäischer Meister“ war damit die Sowjetunion. 1964 folgte Spanien.

 

Nach dem großen Erfolg der beiden Auftakt-Turniere 1960 und 1964 beschloss die UEFA den „EC für Nationalmannschaften“ endgültig unter ihre Fittiche zu nehmen und nahm eine Namensänderung vor. Aus dem „Europapokal der Nationalmannschaften“ wurde ab 1968 die „Europameisterschaft“.

 

Ganz offiziell – seit 1968 Fußball-Europameisterschaft

 

Scheiterte die Bundesrepublik 1968 bereits in der Qualifikation, so waren die DFB-Teams zwischen 1972 und 2008 – zumeist jedenfalls- sichere Kandidaten für das Halbfinale, Finale oder sogar Titel. So gab es, wie eingangs erwähnt, 1972, 1980 und 1996 den Titel, 1976, 1992 und 2008 Silber und 1988 bzw. 2012 sowie 2016 „Bronze“ (Die DFB-Auswahl erreichte zumindest das Halbfinale.). Allerdings musste 1984 (EM-Endrunde zum zweiten Mal in Frankreich), 2000 und 2004 bereits nach der EM-Vorrunde abgereist werden.

 

Doch nicht nur die Fußball-Deutschen durften europameisterlich jubeln. Die Sieger des Europapokals für Nationalmannschaften (1960 bzw. 1964) und der Fußball-EM seit 1968 sind – neben den drei deutschen Erfolgen – die Sowjetunion (1960), Spanien (1964, 2008 bzw. 2012 ), Italien (1968), die Tschechoslowakei (1976), Frankreich (1984 bzw. 2000), die Niederlande (1988), Dänemark (1992) und Griechenland (2004). Portugal holte dann im letzten Jahr (2016) den europäischen Titel bei den Herren.

 

Die bisherigen  europäischen Frauen-Turniere gewannen neben Deutschland auch Schweden (einmal) und Norwegen (zweimal), wobei es EM-Turniere für Frauen ja erst seit 1984 gibt.

 

Auch Mecklenburger Vereine und Sportler am (Fuß-)Ball

 

Auch in Mecklenburg – Gründung eines Mecklenburger Fußball-Bundes 1904 – gab und gibt es eine fußballsportliche Begeisterung, unabhängig vom „EM-Leder“, konstituierten sich einige Fußball-Vereine um die Jahrhundertwende, so beispielsweise 1895 der „Rostocker Fußball-Club“, der FC Germania Rostock 1901, der FC Alemannia Rostock 1903, der „Schweriner Fußball-Club von 1903“, der FC Germania Wismar 1904 oder der FC Elite Wismar – der SC 05 Wismar. Auch Greifswald hatte nach dem zweiten Weltkrieg unter anderem mit der SG Greifswald bzw. BSG Einheit Greifswald eine spielstarke Mannschaft.

 

Überhaupt … Mecklenburger und Vorpommern standen oftmals in erfolgreichen deutschen Teams. So waren die Rostocker Jürgen Heinsch, Klaus-Dieter Seehaus, Herbert Pankau und Wolfgang Barthels Mitglieder der bronzenen DDR-Auswahl bei Olympia 1964 in Tokyo. Und fast wäre ein fünfter Mecklenburger in der japanischen Hauptstadt aufgelaufen: Ein gesundheitliches Handicap verhinderte den Einsatz des gebürtigen Wismarers Heino Kleiminger bei der olympischen Endrunde. Zuvor hatte er eine hervorragende Qualifikation  gespielt.

 

Beim Olympia-Turnier 1972 in München gewann dann Joachim Streich, in Wismar geboren und von 1967 bis 1975 beim FC Hansa Rostock, mit der DDR-Mannschaft Bronze (zusammen mit der UdSSR). Vier Jahre später bei den Olympischen Spielen`76 in Montreal standen dann der gebürtige Teterower und Hansa-Spieler Gerd Kische und der gebürtige Stralsunder Hans-Ulrich Grapentin in der goldenen DDR-Auswahl von Trainer Georg Buschner. In Moskau 1980 gehörten der gebürtige Rostocker und frühere Hansa-Torwart Bernd Jakubowski, der ebenfalls gebürtige Rostocker Norbert Trieloff und der gebürtige Schweriner Wolf-Rüdiger Netz zur Silber-Auswahl der DDR.

 

Wolf-Rüdiger Netz – ein Schweriner in Berliner Diensten

 

So spielte der 1950 in Schwerin geborene Wolf-Rüdiger Netz zwischen 1971 und 1984 in der DDR-Oberliga – mit Unterbrechung 1973/74, als er sich noch einmal bei der SG Dynamo Schwerin „bewähren“ musste. Als Achtjähriger begann der Mecklenburger seine Karriere bei Dynamo Schwerin und wurde dann 1971 zum in der DDR „wenig geliebten“ BFC Dynamo delegiert. Sechsmal wurde er mit den Berliner Dynamos DDR-Champion.

 

Klein, aber oho

 

Der kleine, quirlige Spieler mit der relativ geringen Körpergröße von 1,72 Meter war einer der gefährlichsten DDR-Stürmer. Einsätze in den DDR-Nationalmannschaften – Junioren wie A-Auswahl – erhielt er dennoch (oft unberechtigt) nur selten: Dreimal war er in der DDR-Nachwuchs-Auswahl (U 21 / U 23) vertreten; zweimal stürmte er in der DDR-A-Nationalmannschaft bzw. dreimal in der DDR-B-Nationalmannschaft.

 

Silber bei Olympia 1980

 

Seinen größten Triumph feierte der Schweriner jedoch im Olympia-Team der DDR. Beim olympischen Fußball-Turnier 1980 in Moskau konnte sich die DDR-Mannschaft Silber erkämpfen, wobei im Halbfinale Gastgeber Sowjetunion ausgeschaltet und erst im Finale gegen die Tschechoslowakei verloren wurde. An seiner Seite waren damals auch die Rostocker Bernd Jakubowski und Norbert Trieloff. Die DDR, die bei den Olympischen Spielen 1980 ihre Vorrunde bzw. das Viertelfinale in Kiew austrug – die Hauptstadt der damaligen Ukrainischen SSR und heutigen unabhängigen Ukrainischen Republik erwies sich seinerzeit als gutes sportliches „Pflaster“ für die DDR-Kicker – schaffte ein 1:1 gegen Spanien, ein 1:0 gegen Algerien, ein 5:0 gegen Syrien und ein 4:0 gegen den Irak. Im Halbfinale in Moskau wurde es gegen Gastgeber UdSSR so richtig „ernst“ - wobei Wolf-Rüdiger Netz in der 16.Minute Torschütze des entscheidenden 1:0-Erfolges der DDR wurde. Und die CSSR erwies sich dann – ebenfalls in Moskau – um einen Treffer zu stark (0:1). Am Ende war Wolf-Rüdiger Netz beim Olympia-Turnier 1980 mit vier Toren einer der treffsichersten Spieler. Auch in der 1984er Olympia-Auswahl stand Wolf-Rüdiger Netz, der Olympia-Boykott der meisten Ostblock-Staaten verhinderte eine weitere mögliche Medaille.

 

MV nicht nur am Olympia- bzw. EM-, sondern auch am WM-Ball

 

Bei der ersten und einzigen Teilnahme der DDR an einer WM-Endrunde (Am Ende Platz sechs für die DDR!) – 1974 in der Bundesrepublik – war ein M-V-Trio im Team: Joachim Streich, Gerd Kische und der gebürtige Pasewalker Erich Hamann. Zwanzig Jahre zuvor, 1954 in der „Wunderelf von Bern“, war auch ein Ex-Wismarer im deutschen WM-Aufgebot – Fritz Laband, 1945/50 bei Anker Wismarer, gehörte auch der goldenen deutschen Mannschaft 1954 an. Zudem: Timo Lange, der gebürtige Grevesmühlener, u.a. Spieler bei der TSG Wismar, war immerhin Mitglied der DDR-Elf, die 1987 Junioren-WM-Dritter in Chile wurde.

 

M-V und die fußballsportliche Nach-Wende-Zeit

 

Bei den EM-Endrunden nach 1990 kamen Mecklenburger und Vorpommern auch einige Male zu DFB-Auswahl-Ehren, so unter anderem der gebürtige Malchiner und frühere Hansa-Spieler Thomas Doll 1992 (Vize-Europameister), der gebürtige Schweriner und Hansa-Spieler Rene Schneider 1996 (Europameister), der gebürtige Grevesmühlener und frühere Hansa-Spieler Carsten Jancker 2000 (Wurde 2002 Vize-Weltmeister mit der DFB-Mannschaft!) und der gebürtige Neubrandenburger Tim Borowski 2008 (Vize-Europameister – Wurde 2006 WM-Dritter mit der DFB-Mannschaft!).

 

Toni Kroos vollbrachte fußballsportlich mit der DFB-Auswahl ebenfalls Großes: WM-Dritter 2010, Vize-Europameister 2012, Weltmeister 2014, EM-Halbfinalist 2016 . Max Christiansen, der frühere Hansa-Kicker, schaffte im letzten Jahr mit der deutschen Olympia-Auswahl zudem Silber.

 

Last but not least: Auch ein paar „Wörter“ zu bekannten Fußball-Damen aus M-V, die sollen hier auch nicht „im Abseits stehen“, denn die derzeitige Fußball-EM gehört ja den Frauen…

 

Große internationale Erfolge feierten unter anderem die gebürtigen Rostockerinnen Stefanie Draws, die 2007 U 19-Europameisterin mit der deutschen Auswahl wurde und mit dem 1.FFC Turbine Potsdam 2010 auch die Champions League gewann, und Jennifer Zietz, die EM-Gold 2009 mit dem deutschen Team schaffte und auch im siegreichen Potsdamer Team bei der Champions League 2010 agierte.

 

Die gebürtige Neubrandenburgerin Viola Odebrecht wirbelte hingegen auch im goldenen deutschen WM-Team von 2003 und konnte zudem mit dem DFB-Team Olympia-Bronze 2004 gewinnen.

 

Weitere bekannte Fußballspielerinnen aus Mecklenburg-Vorpommern sind auch die gebürtige Rüganerin Wibke Meister, welche mit der DFB-Auswahl 2012 die U 17-EM in der Schweiz sowie 2014 die U 20-WM in Kanada gewann, und die gebürtige Parchimerin Jasmin Sehan, welche 2013 die U 17-EM in England mit der deutschen Mannschaft siegreich gestaltete.

 

Aber nun geht es erst einmal zur „Wüsten-WM“ nach Katar, über die echte Fußball-Fans und neutrale Beobachter nur eines können – den Kopf schütteln. Dennoch: Es wäre unfair – schon allein aus Respekt vor den Spielern und deren Leistungen – diese WM völlig zu ignorieren. Diese können nichts dafür, dass einige eben keinen Ball vor dem Kopf haben – im positiven Sinne – sondern das bereits erwähnte unsportive Brett.

 

Marko Michels